Skip to main content

Schlagwort: Tritime

erste Langdistanz (Teil 9.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 9.)

Trainingsplan Mai

Mit dem Monat Mai geht die Vorbereitung auf die erste Langdistanz in die heiße Phase. Die nächsten 6-8 Wochen können Sie auch in unseren Breitengraden endlich lange Trainingseinheiten absolvieren, und die ersten Wettkämpfe geben Aufschluss über die Form.

Die größte Herausforderung beim Langdistanztraining ist das persönliche Zeitmanagement. Letztendlich dreht sich alles nur um die eine Frage: „Wie schaffe ich es, in einer normalen Arbeitswoche 10–14 Stunden Training zusätzlich unterzubringen?“ Rein rechnerisch sollte dies kein Problem darstellen, wenn man berücksichtigt, dass jeder Deutsche im Durchschnitt mindestens drei Stunden vor der Flimmerkiste sitzt. Täglich! Wenn Sie die Hälfte Ihres Trainingspensums auf das Wochenende verlegen, reicht an den Werktagen schon eine Stunde aus, die Sie vor der Arbeit, in der Mittagspause, direkt nach der Arbeit oder spät am Abend einplanen können. Wichtig ist dabei nur, dass Sie diese Trainingszeiten auch einhalten und allen Betroffenen wie Familie, Arbeitsgeber und Bekannten gegenüber kommunizieren. Und an dieser Stelle kommt die Disziplin ins Spiel, die Sie spätestens ab diesem Zeitpunkt an den Tag legen müssen. Der Akzeptanz und Anerkennung durch Ihr direktes Umfeld hinsichtlich Ihres großen Ziels können Sie sich sicher sein, jedoch das Training bei allen Wetterkapriolen auch konsequent durchzuhalten, steht auf der Rückseite der Medaille. Schließlich ist es sehr einfach, einen 90-minütigen Lauf von 5.30-7.00 Uhr einzuplanen, diesen jedoch regelmäßig, das heißt auch bei minus fünfzehn Grad Celsius durchzuziehen, ist nicht immer einfach!

 Ernährung

Gerade Ausdauersportanfänger und Triathloneinsteiger werden bei diesen beiden Begriffen hypernervös und unsicher. Aber zunächst die gute Nachricht. Als Triathlet tun Sie genau das, wofür der menschliche Körper geschaffen wurde: sich bewegen. In aller Regel dürfen und können Sie sich auf Ihren „Instinkt“ verlassen. Wenn Sie Lust auf Salat und Kartoffeln haben, essen Sie bitte Salat und Kartoffeln. Hören Sie auf Ihren Körper, er wird Ihnen schon „erzählen“, was er essen möchte. Allerdings sollten Sie sich bei Ihren Essgewohnheiten an die folgende Regel halten: Verzehren Sie möglichst keine oder nur wenig behandelte Lebensmittel. Essen Sie Kartoffeln und keine Pommes Frites. Verzichten Sie zugunsten eines Steaks auf die geliebte Currywurst und anstatt einer Orangenlimonade greifen Sie lieber auf Wasser und eine Orange zurück. So wie Ihr Körper für Bewegung geschaffen wurde, verlangt der Organismus nach natürlichen Lebensmitteln. Wenn Sie sich an diese Grundregeln halten, machen Sie alles richtig und ich garantiere Ihnen, schlank, topfit und energiegeladen an den Start zu gehen.

Zieldefinition

Während es zu Beginn eines Trainingsjahres sehr leicht ist, über die eigene semiprofessionelle Trainingseinstellung zu sprechen, kann diese bei nasskalten Temperaturen im Frühjahr bereits ganz anders aussehen. Setzen Sie sich dann am Wochenende tatsächlich vier Stunden auf das Rad, um die wichtigen Kilometer zu sammeln? Und fällt es Ihnen immer leicht, jeden zweiten Tag um fünf Uhr in der Früh aufzustehen, um vor der Arbeit im Schwimmbad Ihre Bahnen zu ziehen? Es liegt in erster Linie an Ihnen und Ihrer Einstellung, wie wichtig die Erreichung Ihres Zieles für Sie persönlich ist. Letztendlich dürfen Sie sich bei einem Scheitern Ihres Vorhabens auch nicht dazu verleiten lassen, anderen Umständen wie Kälte, Regen oder zu viel Arbeit die Schuld zuzuweisen, Sie von Ihrem so enthusiastisch geplanten Weg ferngehalten zu haben. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und setzen Sie sich realistische Trainings- und Zielvorgaben.

Tipps und typische Fehler

Triathlon ist ein Outdoorsport. Daran lässt sich nicht rütteln, auch nicht an der Tatsache, dass wir in Mitteleuropa leben und vier Jahreszeiten mit Hitze, Kälte, Regen und Schnee erleben. Während ein Profi den überwiegenden Teil des Winters in südlichen Gefilden im Trainingslager weilt und ideale Voraussetzungen vorfindet, müssen Sie sich mit so manchen Wetterkapriolen arrangieren. Die Aussage „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ kann ich als Finne sofort unterschreiben. Deutschland und seine Nachbarländer bieten grundsätzlich gute Trainingsmöglichkeiten. Ausrüstung ist hier das Schlüsselwort! Wenn Sie in gute Bekleidung investieren, sind Sie wetterunabhängig. Sicherlich werden Sie das eine oder andere Mal nass, aber solange Sie nicht unterkühlt trainieren – was wiederum in direktem Zusammenhang mit der Bekleidung steht – riskieren Sie auch keinen Infekt, auch wenn Letzteres in Verbindung mit Regen gerne als Grund für eine ausgefallene Radeinheit vorgeschoben wird. Bedenken Sie bitte, dass Sie beim Warten auf schönes Wetter die Linie in Ihrer Vorbereitung verlieren. Wenn Sie jedoch Triathlon „just for fun“ und ohne Leistungsziele ausüben, dann können Sie auch auf die Sonne und wärmere Temperaturen warten.

Mai

Mit den einsetzenden warmen Temperaturen werden die Radumfänge gesteigert. Zusätzlich wird eine kurze knackige Koppeleinheit (eine Stunde) mit allen drei Disziplinen eingeplant. Um die Pausen möglichst kurz zu halten, ist es ratsam, als Ausgangspunkt ein Freibad oder einen See für den Minitriathlon auszuwählen. Die Wochenumfänge betragen jetzt 12–13 Stunden. Diejenigen, die unter der Woche einen trainingsfreien Tag benötigen, können das Schwimmtraining auf das Wochenende (vor den langen Lauf) verschieben.

Laufen
1 x 2 Stunden: erste Hälfte locker nach Gefühl, zweite Hälfte zügig (10–15 Sekunden (s) pro Kilometer schneller); nach der Hälfte und am Ende 3 x 100 m Steigerungsläufe mit 60 s gehen, um der Monotonie entgegenzuwirken
1 x 1 Stunde progressiv: Tempo im Viertelstunden-Rhythmus von ruhig (etwas langsamer als LD-Tempo) bis zügig (etwas schneller als LD-Tempo) steigern. (nach dem Radfahren)
1 x 0,75 Stunde locker joggen (regenerativ)
1 x 0,25 Stunde maximales Tempo als Koppeleinheit nach Schwimmen und Radfahren.

Krafttraining
Einmal wöchentlich (wie gehabt 3 x 10 x 70%)

Schwimmen
Einmal wöchentlich:
200 m beliebig einschwimmen
4 x 50 m: 25 technische Übungen + 25 kr beschleunigen von locker bis maximal + 30 Sekunden Pause
2 x 1.000 m kr Dauerschwimmen: erste 1000 m locker, zweite 1000m zügig + 30 Sekunden Pause
100 m beliebig
2 x 50 m kr so maximales Tempo + 45 s Pause
Beliebig ausschwimmen
Zusätzlich: Einmal wöchentlich 15 Minuten kr Dauerschwimmen im See oder Becken (mit anschließendem Radfahren und Laufen)

Rennrad
1 x 4 Stunden ruhig mit hoher Trittfrequenz, nach der Hälfte und am Ende 3 x 1 km schnell + 1 km locker kurbeln
1 x 2 Stunden: 1 Stunde locker + 1 Stunde zügig (etwas langsamer als LD-Tempo) + Laufen
1 x 0,5 Stunden maximales Tempo

Bauch- und Rückengymnastik (Stabi)
2 x nach einer Trainingseinheit 10 Minuten

Beispiel Trainingswoche 1–3: Mai

Montag        Bauch & Rücken + Krafttraining
Dientag        Schwimmen 15 Minuten + Radfahren 30 Minuten + Laufen 15 Minuten
Mittwoch      Laufen 0,75 Stunden + Bauch- und Rückengymnastik
Donnerstag   Koppel Lang: Rad 2 Stunden + Laufen 1 Stunde
Freitag         Schwimmen (oder als zweite Einheit am Wochenende)
Samstag       Radfahren: 4 Stunden
Sonntag       Laufen: 2 Stunden

Trainingswoche 4: Mai
60–70 Prozent der Umfänge der Belastungswochen 1–3

 TEIL 8. <-  -> TEIL 10.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im:  Tritime Magazin

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 8.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 8.)

Trainingsplan April

Die letzten drei Monate vor einem Langdistanztriathlon entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. In diesen zwölf Wochen müssen Sie all Ihre körperlichen und mentalen Kräfte mobilisieren, um ein für Sie optimales Ergebnis zu erreichen. 

Hielten sich bis März Ihre Umfänge und Intensitäten noch in Grenzen, dürfen Sie jetzt die Risiken eines Übertrainings beziehungsweise die Verletzungsgefahr nicht unterschätzen. Und wenn Sie es mit dem Training zu Beginn des Jahres doch ein wenig übertrieben haben, sollten Sie berücksichtigen, dass durch eine weitere Erhöhung des Trainings Ihre Akkus schnell leer werden und eine verminderte Leistungsfähigkeit sich negativ auf Ihre Motivation auswirkt. Spätestens jetzt werden Sie feststellen, dass nur ein langsam aufeinander aufbauendes strukturiertes progressives Training ein Garant für eine erfolgreiche erste Langdistanz ist. In dem vor Ihnen liegenden Artikel möchte ich kurz auf einige Aspekte aus den Bereichen Training, Ernährung, Zeitmanagement und persönliche Zielsetzungen eingehen, die nicht nur für Langdistanzrookies von Bedeutung sind, sondern auch für erfahrene Triathleten.

Training und Wettkämpfe

Für einen Anfänger macht ein Trainingslager erst in den letzten drei Monaten vor dem geplanten Saisonhöhepunkt wirklich Sinn. Sicherlich bringt ein Camp im Januar oder Februar jede Menge Spaß und es motiviert, mit Gleichgesinnten wie ein Profi in südlichen Gefilden zu trainieren, aber letztendlich hat es praktisch null Einfluss auf das Ergebnis der allerersten Langdistanz im Juli. Ein Trainingslager ist aus meiner Erfahrung frühestens dann sinnvoll, wenn dieses die Radsaison auch tatsächlich einleitet. Denn nichts ist schwieriger, als nach einem vermeintlich erfolgreichen Trainingslager in der tief verschneiten oder eiskalten Heimat ein qualifiziertes Radtraining zu absolvieren. Sollte auch das Fahren auf dem Ergometer/ der Rolle nicht infrage kommen, sollten Sie bezüglich des Termins für ein Trainingslager ihre Strategie überdenken. Eine erfolgversprechende Alternative ist zum Beispiel die Aufteilung eines Fünf-Tage-Urlaubes in zehn halbe Tage. Somit können Sie über einen längeren Zeitraum problemlos eine weitere längere Trainingseinheit auch unter der Woche absolvieren.

Die wichtigsten Kerneinheiten für eine Langdistanz sind ohne Zweifel die wöchentlichen langen Rad- und Laufeinheiten. Ich behaupte sogar, dass erfahrene Ausdauersportler und gute Schwimmer mit nur drei Trainingseinheiten in der Woche auskommen können: je eine lange Rad- und Laufeinheit sowie eine Koppeleinheit bestehend aus allen drei Disziplinen. Allerdings empfehle ich in diesem Fall aus Gesundheits- und Leistungsgründen noch ein zusätzliches Krafttraining.

Das Koppeltraining gehört zu den entscheidendsten Trainingseinheiten im Triathlonsport. Durch das Koppeln lernen Sie den Übergang von einer Sportart zur nächsten, außerdem verbessern Sie durch die erhöhten Umfänge Ihre Ausdauer. Eine gute Koppeleinheit besteht aus einer Stunde Schwimmen, 1–2 Stunden Radfahren und einem einstündigen Lauf. Die Pause zwischen den Disziplinen darf maximal zehn Minuten betragen. Zusammen mit einer 4- bis 5-stündigen Radausfahrt und einem langen Lauf über zwei Stunden können erfahrene Athleten ohne große Zeitambitionen im Rennen ihr Training in den letzten drei Monaten minimalistisch gestalten. Beim Wechseltraining sollten Sie öfter zwischen den verschiedenen Disziplinen wechseln, beispielsweise Rad – Lauf – Rad – Lauf – Rad – Lauf. Sicherlich bringt diese abwechslungsreiche Form des Trainings jede Menge Spaß, ist jedoch für Einsteiger eher uninteressant, handelt es sich dabei in erster Linie um ein Trainingsmittel für den (fortgeschrittenen) Kurzdistanzathleten.

Wenn Sie sich Ihr persönliches Ziel gesetzt haben und gewissenhaft an dessen Umsetzung arbeiten, werden Sie plötzlich mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. Wind und Wetter, Krankheiten, sich verändernde Arbeitszeiten, private Verpflichtungen, Seminare und Dienstreisen. Auch der Umgang mit Vereins- und Trainingskameraden spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Triathleten sind zugegebenermaßen sehr speziell. Viele investieren weitaus mehr Zeit in ihren geliebten Sport als mancher Profi in anderen Sportarten. Während ein kleiner Teil sich damit zufrieden gibt, einfach zu finishen, um ein paar anerkennende Worte von Familie, Bekannten und Kollegen zu bekommen, versuchen viele sich bereits im Training zu profilieren, so im Sinne „ich bin der Schnellste“ oder „ich habe das neueste Equipment“. Andere wiederum müssen immer wieder erzählen, wie viel und wie schnell sie trainiert haben. Ganz egal, zu welcher Gruppe Sie sich hinzuzählen, gehen Sie immer respektvoll miteinander um, schließlich sind alle Triathleten auf ihre ganz persönliche Art Sieger, egal ob Sie als Erster oder Letzter die Ziellinie erreichen.

Training April – Juni

Mit zwei Einheiten am Samstag und einer langen Radeinheit am Sonntag werden die Wochenenden jetzt vermehrt zum spezifischen Triathlontraining genutzt. Unter der Woche wird das Training um eine längere ruhigere Koppeleinheit ergänzt. Gegen Ende dieses Vorbereitungszyklus runden kurze knackige „Vollgas-Koppeleinheiten“ das Wochenpensum ab. Zusätzlich wird vor dem langen Lauf eine kurze Radeinheit und nach der langen Radeinheit ein kurzer Lauf eingeschoben. Beim Krafttraining geben Sie der Muskulatur nur noch einen kurzen, jedoch intensiven Reiz in Form eines Maximalkrafttrainings.

April: Erhöhung der Umfänge – den langen Radeinheiten sei dank – auf etwa 10–11 Trainingsstunden pro Woche.

Laufen
1 x 2 Stunden: erste Hälfte locker nach Gefühl, zweite Hälfte zügig (10–15 Sekunden (s) pro Kilometer schneller); nach der Hälfte und am Ende 3 x 100 Meter (m) Steigerungsläufe mit 60 s gehen, um der Monotonie entgegenzuwirken
1 x 1 Stunde progressiv: Tempo im Viertelstunden-Rhythmus von ruhig (etwas langsamer als Langdistanz (LD)-Tempo) bis zügig (etwas schneller als LD-Tempo) steigern
1 x 1 Stunde im anvisierten LD-Tempo (nach dem Radtraining)

Krafttraining
Einmal wöchentlich: 3 x 10 x 70 Prozent 

Schwimmen
Einmal wöchentlich:
400 m beliebig einschwimmen inklusive technische und koordinative Übungen
1.000 m Kraulen (kr) Dauerschwimmen locker bis zügig Dauerschwimmen: zweite Hälfte 300 Sekunden schneller
100 m beliebig (kein Kraul)
4 x 100 m kr so schnell wie möglich, jedoch ohne zu pressen + 45 Sekunden (s) Pause, beliebig ausschwimmen

Rennrad
1 x 3–4 Stunden ruhig mit hoher Trittfrequenz, nach der Hälfte und am Ende 3 x 1 Kilometer (km) schnell + 1 km locker Kurbeln
1 x 1 Stunde kraftintensiv (Trittfrequenz 80-85), jedoch ohne zu drücken + 1 Stunden Laufen LD-Tempo

Bauch- und Rückengymnastik
2 x nach einer Trainingseinheit 10 Minuten

Beispiel Trainingswoche 1–3: April

Montag         Krafttraining
Dientag         Laufen: 1 Stunde progressiv + Bauch- und Rückengymnastik
Mittwoch       Ruhetag
Donnerstag    Radfahren: 1 Stunde zügig + Laufen: 1 Stunden LD-Tempo
Freitag          Ruhetag (Bauch- und Rückengymnastik)
Samstag       Schwimmen und Laufen (2 Stunden)
Sonntag       Radfahren: 3–4 Stunden

Trainingswoche 4: April
60–70 Prozent der Umfänge der Belastungswochen 1–3

TEIL 7.<- -> TEIL 9.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im:  Tritime Magazin

Weiterlesen

HIIT CrossFit Zirkeltraining

HIIT ODER CROSSFIT – WIR NANNTEN ES ZIRKELTRAINING

Hier ein Übung das wir (meine finnische Triathlon Profi-Team) früher das ganze Jahr gemacht haben. Sicher haben wir hier etwas richtig gemacht da wir alle mit etwas über 20 Std. Training in der Woche sehr schnell auf der Langdistanz waren.

Natürlich habe ich es auch hier in mein Coaching eingebunden und viele von euch haben es auch zu spühren bekommen! In der Gruppe – einfach eine geile Einheit!

Diesem Training empfehle ich für Athleten die über 35 Jahre alt sind, nicht Vollgas zu machen, dafür ist es einfach zu brutal aber wenn du jünger bist und es verkraftest -> try it!

Heutzutage nennt man so was HIIT Training oder Crossfit aber wir haben es damals einfach Zirkeltraining genannt.

Während den Wintermonaten war es unsere einzige anaerobe Einheit, während den Sommermonaten hat es uns die nötige muskuläre Ausdauer gegeben um den Ironman Marathon noch deutlich unter 3 Std. zu laufen!

Einsatzzweck heutzutage: Überall machbar, sogar in ein Hotelzimmer und nach 30 bis 50 Minuten bist zu garantiert durch!

Somit ist effektives Training überall und jederzeit machbar!

Merk: Es ist kein Krafttraining und kann Krafttraining nicht ersetzen… aber optimal ergänzen!

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 7.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 7.)

Trainingsplan März

Nachdem Sie im Februar die ersten Grundlagenkilometer gesammelt haben, beginnt mit dem meteorologischen Frühlingsanfang endlich das richtige Training. 

 März: Erhöhung der Umfänge auf 9–10 Trainingsstunden pro Woche. Mit Beginn des Frühlings startet endlich das richtige Triathlontraining. 

 Laufen

1 x 2 Stunden locker nach Gefühl; nach der Hälfte und am Ende 3 x 100 m Steigerungsläufe mit 60 s gehen, um der Monotonie entgegenzuwirken
1 x 1 Stunde progressiv: Tempo im Viertelstunden-Rhythmus von ruhig bis zügig steigern
1 x 0,5 Stunden zügig bis schnell (nach dem Radtraining) 

Krafttraining
Einmal wöchentlich

Schwimmen
Einmal wöchentlich:
200 m beliebig einschwimmen
10 x 50 m kr : 25 m technische Übungen + 25 m kr beschleunigen + 30 s Pause
Pyramide: 400-300-200-100m kr locker + Pullbuoy + 15 s Pause
100 beliebig (kein Kraul)
5 x 100 m kr schnell + 30 s Pause
Beliebig ausschwimmen 

MTB/Crossrad/Spinning/Ergometer
1 x 3 Stunden ruhig mit hoher Trittfrequenz, nach der Hälfte und am Ende 3 x 1 km (Kilometer) schnell + 1 km locker Kurbeln
1 x 1 Stunde kraftintensiv (Trittfrequenz 80-85), jedoch ohne zu drücken + 0,5 Stunden Laufen 

Bauch- und Rückengymnastik (Stabi)
2–3 x nach einer Trainingseinheit 5–10 Minuten 

Beispiel März: Trainingswoche 1–3
Montag         Krafttraining
Dientag         Laufen: 1 Stunde progressiv
Mittwoch       Schwimmen und Bauch- und Rückengymnastik
Donnerstag    Radfahren: 1 Stunde zügig + Laufen: 0,5 Stunden zügig
Freitag          Ruhetag (Bauch- und Rückengymnastik)
Samstag        Radfahren: 3 Stunden
Sonntag        Laufen: 2 Stunden

Beispiel März: Trainingswoche 4
60–70 Prozent der Umfänge der Belastungswochen 1–3

TEIL 6. <- -> TEIL 8.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im:  Tritime Magazin

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 6.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 6.)

Trainingsplan Februar

Nachdem Sie im Januar mit dem eigentlichen Training begonnen haben, sollten sich insbesondere beim Schwimmen die vielen Technikmeter der vergangenen Wochen mit einer verbesserten Wasserlage bemerkbar machen.

 Dank des mittlerweile wieder milden Winters können Sie die ersten längeren Radeinheiten auch auf ihrem Rennrad, Crosser oder Mountainbike absolvieren.

 Februar: Erhöhung der Umfänge auf sieben bis acht Trainingsstunden pro Woche

Laufen
1 x 1,75 Stunden locker nach Gefühl; nach der Hälfte 3 x 100 m Steigerungsläufe mit 60 s gehen, um der Monotonie entgegenzuwirken
1 x 1 Stunde progressiv: Tempo im Viertelstunden-Rhythmus von ruhig bis zügig steigern
1 x 0,5 Stunden zügig (nach dem Radtraining)

Krafttraining
Einmal wöchentlich: Wärmen Sie sich 10–15 Minuten mit verschiedenen Bauch- und Rückenübungen auf. Führen Sie die beschriebenen Krafttrainingsübungen dreimal mit jeweils zehn Wiederholungen bei 70 Prozent des Maximalgewichts aus. Halten Sie zwischen den Sätzen und Übungen eine Pause von mindestens 90 Sekunden ein.
Übungsübersicht

Schwimmen Einmal wöchentlich:
200 m beliebig einschwimmen
10 x 50 m kr : 25 m technische Übungen + 25 m kr locker + 30 s Pause
6 x 100 m kr + Pullbuoy + 30 s Pause
4 x 100 m kr zügig + 30 s Pause
100 beliebig (kein Kraul)
4 x 100 m kr beschleunigen (25 m ganz locker, 25 m locker, 25 m zügig, 25 m schnell) + 30 s Pause
Beliebig ausschwimmen

Skilanglauf oder MTB/Crossrad/Ergometer/Spinning
1 x 2–3 Stunden Skilanglauf
1 x 2–3 Stunden Radfahren ruhig mit hoher Trittfrequenz, gegen Ende 3 x 5 Minuten kraftintensiv (Trittfrequenz 80-85) + 3 Minuten locker Kurbeln
1 x 1 Stunde Spinning (wenn Zeit und Kraft vorhanden ist)

Bauch- und Rückengymnastik (Stabi)
2–3 x nach einer Trainingseinheit 5–10 Minuten

TEIL 5. <- -> TEIL 7.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im:  Tritime Magazin

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 5.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 5.)

Trainingsplan januar

Endlich, das disziplinspezifische Training kann beginnen. Neben den Empfehlungen für die kommenden drei Monate beantwortet Trainer Bennie Lindberg Fragen zu den Rahmenbedingungen und Veränderungen im Tagesablauf, die es in den kommenden Monaten zu berücksichtigen gilt.

 Dabei geht es weniger um Trainingsmethoden, Distanzen, Umfänge und Herzfrequenzen, sondern vielmehr um Ihre persönliche Work-Sport-Life-Balance, Zeitmanagement und optimale Vorgehensweisen.

Herr Lindberg, in der heutigen schnelllebigen Zeit bestimmen lange Arbeitstage, volle Terminkalender, Dienstreisen, E-Mails, die jederzeitige Erreichbarkeit über Smartphones sowie die Informationsflut des Internets und der Medien das Leben beruflich engagierter Menschen. Wie passt da die Planung einer Langdistanz hinein und welche Fehler dürfen Neueinsteiger auf der Langdistanz gar keinen Fall begehen?

Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass erfahrene und gesunde Ausdauersportler, die ihrem Hobby bereits über mehrere Jahre nachgehen, bei ihrem ersten Triathlon-Wettkampf eine Langdistanz erfolgreich finishen werden, empfehle ich niemandem, ein Training von „0 auf 226“ zu planen. Insbesondere nach den emotionalen Berichten über Hawaii, Frankfurt oder Roth ist die Gefahr, das Projekt „Langdistanz“ übermotiviert und viel zu blauäugig anzugehen, sehr groß. Der Wettkampftag selbst ist die Belohnung für monatelanges Training und all seine Entbehrungen. Damit Sie Ihren Zieleinlauf auch richtig genießen können, ist es ratsam, eine Vorbereitungszeit von mindestens zwei Jahren einzuplanen. Der gesamte Organismus, das Herz-Kreislauf-System, Muskeln, Gelenke und Sehnen müssen sich langsam und kontinuierlich an die höheren Belastungen gewöhnen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Sie sich im Vorfeld gründlich von einem Sportarzt und Kardiologen untersuchen lassen. Schließlich geht es um die Königsdisziplin des Ausdauersports.

Geduld ist also angesagt!

Richtig. Auch wenn uns in den Medien häufig eine etwas zu heile Welt mit schlanken, immer gut aussehenden und erfolgreichen Menschen vorgegaukelt wird, die Softgetränke, fettes Essen und Süßigkeiten zuhauf verzehren, so wird doch schnell vergessen, dass dahinter jahrelanges Training und eine eiserne Disziplin steht. Gleiches gilt auch für die durchtrainierten Körper zahlreicher Triathleten. Viele Neueinsteiger wollen auch so aussehen und eifern diesem Ideal nach, indem sie in kürzester Zeit alles auf einmal wollen: Schnell abnehmen, einen muskulösen Körper mit Waschbrettbauch und passable Trainingsergebnisse. Es wird – nach dem Motto „viel hilft viel“ – auf Teufel komm raus trainiert und am Ende wundern sich viele, dass sie bereits nach wenigen Wochen in ein Loch fallen, sich im Übertraining befinden und die Motivation sich auf dem Nullpunkt befindet. Erschwerend hinzu kommt auch, dass viele die Auswirkungen auf das private Umfeld häufig außer Acht lassen.

Und die wären?

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Training, je nach Ambition, in den letzten beiden Monaten vor dem Wettkampf bis zu 15 Stunden wöchentlich oder auch mehr betragen kann. Jemand, der einen anspruchsvollen Job mit zehn Arbeitsstunden täglich innehat und bei dem außerdem noch Dienstreisen und Seminare im Terminkalender stehen, erreicht schnell seine zeitlichen und körperlichen Grenzen. Insbesondere dann, wenn der Athlet Vater oder Mutter einer Familie ist, die Pflege von Freundschaften oder weiteren Hobbys einmal außen vor gelassen. Nur wenn das ganze Umfeld hinter dem Projekt steht und über die möglichen Auswirkungen des vielfach unterschätzten Trainingsaufwandes informiert ist, wird es von dieser Seite aus auch keine Probleme geben. Ansonsten ist zusätzlicher Stress vorprogrammiert, der sich auf das Training, die Arbeit und die Beziehung auswirken kann.

Für viele Triathleten stellt das Schwimmen die größte Herausforderung dar. Sehen Sie das ebenso?

Eine gute Technik ist das A und O für eine stressfreie und erfolgreiche Auftaktdisziplin. Leider verwenden gerade die älteren Einsteiger viel zu wenig Zeit darauf, die Schwimmtechnik richtig zu erlernen oder zu verbessern. Die wenigsten Triathleten können genau erklären, wie ein perfekter Kraulstiel aussieht. In vielen Köpfen schwirren häufig illusorische Umfänge herum. Gepaart mit dem Irrglauben, durch harte Einheiten auch schneller zu werden, beginnt der Weg in die falsche Richtung. Die Gefahr, dass neben dem Angewöhnen einer falschen Technik auch langwierige Verletzungen im Schulter- und Oberkörperbereich auftreten können, wird ignoriert. Ähnlich ist es beim Laufen. Auch dort wird viel zu wenig Wert auf Abwechslung im Training gelegt. Lauf-ABC und Bahntraining ist häufig ein Fremdwort. Stattdessen laufen die Athleten im Einheitstrott lieber zwei Stunden lang durch den Wald.

Und was kann man Ihrer Meinung nach dagegen tun?

Bei der Vorbereitung auf eine Langdistanz treffen viele Dinge aufeinander: theoretisches Wissen, Erfahrungen und die persönliche Einstellung. Auch hängt einiges davon ab, ob jemand einfach nur das Ziel erreichen möchte oder eine bestimmte Zeit beziehungsweise Platzierung anstrebt. Man kann die im Ausdauersport so wichtigen Trainingserfahrungen selber sammeln, auswerten und in neue Strategien umsetzen oder einen externen Berater, sei es einen Personal Coach oder die erfahrenen Mitglieder eines Triathlonvereins, zurate ziehen. Voraussetzung ist jedoch, dass der Sportler hinsichtlich seines Trainings oder seiner grundsätzlichen Einstellung und Lebensweise nicht beratungsresistent ist und Vertrauen in die ihm vorgeschlagene Vorbereitungsphilosophie hat. Denn Vertrauen bedeutet auch Sicherheit für eine erfolgreiche Premiere.

Herr Lindberg, ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen.

Trainingsplan

Nachdem durch die regelmäßigen Einheiten der letzten Wochen der erste Grundstein gelegt wurde, beginnt im Januar das eigentliche Training: Dabei bleibt das Krafttraining unverändert im Programm. Auch sollten sich die Schwimmtechnikübungen der vergangenen Monate mit einer verbesserten Wasserlage bemerkbar machen. Bewahren Sie jedoch Geduld, die richtige Technik erlernen Sie nicht von jetzt auf gleich. Neben dem Laufen, bei dem nicht nur die Umfänge erhöht werden, sondern auch eine deutlich längere Einheit zu absolvieren ist, beginnt auch das Radtraining. Triathleten, die aus Sorge vor Erkältungen lieber drinnen auf dem Ergometer trainieren, sollten allerspätestens im März auf ihrem Rennrad, Crosser oder Mountainbike die frische Frühlingsluft genießen.

Januar: Gemäßigte Erhöhung der Umfänge auf sechs bis sieben Trainingsstunden pro Woche

Laufen
1 x 1,5 Stunden locker nach Gefühl
1 x 1 Stunde progressiv: Tempo im Viertelstunden-Rhythmus von ruhig bis zügig steigern
1 x 0,5 Stunden locker (nach dem Radtraining)

Krafttraining
Einmal wöchentlich: Wärmen Sie sich 10–15 Minuten mit verschiedenen Bauch- und Rückenübungen auf (siehe TRITIME 2/2011, Seite 110 f.). Führen Sie die beschriebenen Krafttrainingsübungen (siehe TRITIME 4/2011, Seite 97) dreimal mit jeweils zehn Wiederholungen bei 70 Prozent des Maximalgewichts aus. Halten Sie zwischen den Sätzen und Übungen eine Pause von mindestens 90 Sekunden ein.

Schwimmen
Einmal wöchentlich:
200 m beliebig einschwimmen
10 x 50 m kr (Kraulen): 25 m technische Übungen + 25 m kr locker + 30 s (Sekunden) Pause
4 x 100 m kr + Pullbuoy + 45 s Pause
2 x 3 x 100 m kr (2 x (100 locker, 100 zügig, 100 schnell) + 45 s Pause (nach 100 m)
Beliebig ausschwimmen

Skilanglauf oder MTB/Crossrad/Ergometer/Spinning
1 x 1–2 Stunden Skilanglauf
1 x 1–2 Stunden Radfahren ruhig mit hoher Trittfrequenz

Bauch- und Rückengymnastik (Stabi)
2–3 x nach einer Trainingseinheit 5–10 Minuten

TEIL 4. <- -> TEIL 6.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im:  Tritime Magazin

Weiterlesen

Laufband

Sinnvoll oder überflüssig?

Trainingspartner Laufband

Laufen ist denkbar einfach: Schuhe, Hose, Shirt, und los geht’s! Laufen ist überall und zu jeder Uhrzeit möglich, egal bei welchem Wetter! Warum um Himmels Willen sollten Outdoorsportler auf einem Laufband trainieren? 

Laufbandtraining ist praktisch: Wenn Sie beispielsweise in einer fremden, laufunfreundlichen Gegend unterwegs sind und wenig Zeit für die Erkundung einer geeigneten Laufstrecke haben, können Sie schnell und effektiv auf einem Laufband trainieren. Vorausgesetzt, das Hotel hat ein entsprechend ausgestattetes Fitnesscenter oder in der Nähe befindet sich ein Studio. 

Laufbandtraining ist leicht zu kontrollieren: Sie alle kennen das, fünf Minuten pro Kilometer bei 18 Grad Celsius Sonnenschein laufen sich einfach anders als bei Schneeregen und Null Grad Celsius. Wenn Sie zwölf Kilometer pro Stunden laufen sollen, stellen Sie das Laufband auf 12 km/h ein und müssen sich nicht um die Einhaltung der Geschwindigkeit kümmern. Stattdessen können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, das Laufen! Ob Laufbandtraining jetzt langweilig ist oder nicht, das ist eine sehr individuelle Geschmacksache, wenn es jedoch abwechslungsreich gestaltet ist, kann es – Kollege Brett Sutton ist ein gutes Beispiel – aber auch sehr erfolgreich als Trainingsmittel in das tagtägliche Training integriert werden. 

Einige Mathematiker und Ingenieure unter den Triathleten fachsimpeln sogar darüber, wie das Laufband bei einem 5er-Schnitt idealerweise einzustellen ist, um nicht nur den fehlenden Luftwiderstand, sondern auch den Unterschied zwischen „vom Boden nach vorne abstoßen“ und „das Laufband läuft unter einem weg“ zu kompensieren.

Ist Laufbandtraining immer Sinnvoll?

Vor- und Nachteile
Laufbandtraining ist eher etwas für Athleten, die wissen, wie ihr Training aufgebaut ist. Für intuitiv trainierende Athleten ist es meiner Meinung nach eher schlechter geeignet. Das Training ist jedoch definitiv schonender: Der Untergrund ist gefedert, es gibt keine Unebenheiten, Tempo und Neigung sind auf Knopfdruck regulierbar, sodass ein sehr gezieltes und effektives Training bei gleichbleibenden „Außenbedingungen“ möglich ist. Ein guter Ventilator sorgt dafür, dass der Körper nicht überhitzt und der Puls nicht unnötig ansteigt. Allerdings kann man sich dieses Phänomen aber auch zum Vorteil machen, um Wettkämpfe im heißen Klima zu simulieren. Darüber hinaus bieten moderne Laufbänder auch schon technische Hilfestellungen hinsichtlich Schrittlänge, Schrittfrequenz und Bodenkontaktzeiten an.

Das Laufen auf dem Band ist allerdings nicht mit dem Training in der freien Natur vergleichbar. Laufbandtraining kann – ebenso wie 2.000 Meter Dauerschwimmen im Hallenbad oder eine halbe Stunde auf der Rolle/Ergometer – sehr monoton sein. Trittsicherheit, Kurvenlaufen, abbremsen und beschleunigen auf unterschiedlichem Untergrund wie beim Waldlauf gibt es nicht. Und trotzdem lauert auf dem Laufband auch die Verletzungsgefahr, wenn die persönlichen Grenzen übereifrig überschritten werden. Unterschätzt wird häufig auch das Risiko einer schnelleren Dehydrierung.

Regenerativer Lauf | Langer Dauerlauf
Ein langer Lauf mit wenig Tempowechseln ist mit dem regenerativen Lauf die langweiligste Trainingseinheit, die man auf einem Laufband absolvieren kann. Beide Laufvarianten sollten Spaß machen, Körper und Geist Energie verleihen: das geschieht – aus meiner ganz persönlichen Sicht – definitiv nicht auf dem Laufband, sondern am besten draußen in einer schönen Umgebung. Viele nutzen jedoch diese Einheiten – insbesondere bei schlechtem Wetter – zum meditieren und abschalten. Schließlich können für ein zielgerichtetes Training Länge, Dauer und Tempo sehr einfach eingestellt werden.

Wertung: *

Schwellentraining
Wenn Sie Ihre anaerobe Schwelle und diese weiter „verschieben“ möchten, bietet sich das Laufband dank seiner präzisen Steuerung des Tempos als idealer Trainingspartner an. Durch Variationen im Schwellenbereich können Sie die Einheit auch ziemlich kurzweilig gestalten. Ein typisches Programm für einen Langdistanzler mit einer beim Laufen „definierten“ anaeroben Schwelle von 12 km/h könnte wie folgt aussehen:

Laufbandgeschwindigkeit: 12 km/h
5 Minuten bei 1 % Steigung
5 Minuten bei 2 % Steigung
5 Minuten bei 3 % Steigung
5 Minuten bei 4 % Steigung
5 Minuten bei 3 % Steigung
5 Minuten bei 2 % Steigung
5 Minuten bei 1 % Steigung

Wertung **

Crescendo Läufe
Crescendo Läufe bieten sich an, sich vom aeroben Grundlagentempo „schrittweise“ bis zur anaeroben Schwelle hochzuarbeiten. Tempo und Dauer lassen sich perfekt einstellen und steuern:

10 Minuten bei 9 km/h
10 Minuten bei 10 km/h
10 Minuten bei 11 km/h
10 Minuten bei 12 km/h
10 Minuten bei 13 km/h
10 Minuten bei 14 km/h

Wertung: **

Intervalltraining | Fahrtspiel
Wie auf der 400-Meter-Bahn eignet sich das Laufband auch sehr gut für Intervalltraining, denn das Band stellt ein gleichmäßiges Tempo sicher und hilft somit dem (auf der Bahn) zu angespannt laufenden Athleten, das Tempo zu halten. Umgekehrt kann bei zu viel Laufbandtraining das Gefühl für die Geschwindigkeit verloren gehen. Wenn Sie jedoch viele Intervalle laufen möchten, beispielsweise 20 x 200 Meter mit jeweils 100 Meter Trabpause, so wird ewige das hoch und runter regulieren der Laufbandgeschwindigkeit nervig. Von daher eignen sich besser etwas längere Intervalle ab 400 Meter.

Wertung: **

Bergtraining
Da nicht alle Triathleten einen passenden Hausberg vor der Tür haben, kann das Laufband auch für ein effektives Bergtraining in der Ebene herhalten. Beim Bergtraining in der freien Natur werden Sportler häufig damit konfrontiert, dass sie bei gleichbleibendem Puls/ Anstrengung immer langsamer werden. Auf dem Laufband kann dieses Problem nicht auftreten, wenn Tempo und Neigung so eingestellt sind, dass Dauer und Intensität mit dem Trainingsziel übereinstimmen. Ob Sie letztendlich einen Berglauf mit konstantem Tempo und Neigung, ein Crescendo Lauf oder ein Intervalltraining mit Steigungen machen, alles ist möglich und sorgt für sehr viel Abwechslung und Spaß.

Wertung: ***

High Intensity Interval Training (HIIT)
HIIT eignet sich hervorragend für das Laufband, denn das auf der Bahn oder im Gelände „störende“ und auch verletzungsanfällige Abbremsen – insbesondere bei sehr kurzen Intervallen – entfällt durch das geschickte Hochspringen und Abstützen auf dem Laufbandgeländer. Das Laufband läuft weiter und Sie müssen lediglich beim wieder Draufspringen und Anlaufen aufpassen, nicht zu stolpern. Auch wenn einige Laufbänder nur Geschwindigkeiten bis 20 km/h unterstützen, kann durch eine höhere Neigung die Intensität erhöht werden. Abhängig vom persönlichem Leistungsniveau eignet sich folgende Intervall:

Laufbandgeschwindigkeit: 18 km/h
Steigung: 2 %
40 Sekunden | 20 Sekunden Pause
6-10 Wiederholungen

Wertung:***

Wechseltraining
Auch wenn es auf den ersten Blick irrsinnig klingt, die Kombinationsmöglichkeiten eines Wechseltrainings mit Einbindung eines Laufbands sind nahezu grenzenlos und sehr zeiteffektiv. Beispielsweise kann das Laufen als lockere Erholung zwischen harten Ergometer-Einheiten eingebaut, mit anderen Indoor-Aktivitäten gekoppelt oder als Haupteinheit genutzt werden, bei denen lockeres Kurbeln auf dem Ergometer Erholung bietet. Meine Lieblingseinheit im Frühjahr ist folgende:

3-4 x (10 Minuten locker auf dem Ergometer mit einer Trittfrequenz von 90-95, danach 10 mal 30 Sekunden schnelles Laufen auf dem Laufband und von Intervall zu Intervall schneller laufen – das erste Intervall dient dem Aufwärmen. Zwischen den Laufintervallen eine Stehpause von 30 Sekunden einbauen)

Wertung:***

Fazit
Ein sehr kluger Trainer hat mir einmal gesagt: „So lange ein Meter noch ein Meter ist und eine Sekunde noch eine Sekunde ist, bleibt Coaching einfach. Nirgendwo kann man das besser kontrollieren als auf dem Laufband!“

Bevor Sie mit das Laufband in Ihr Training einbauen, sollten Sie sich darüber im klaren sein, was Sie damit Einheit erreichen möchten. Eine 1:1-Übertragung des geplanten Outdoortrainings auf das Laufband ist sicherlich möglich, aber Sie sollten – auch gemeinsam mit Ihrem Trainer – darüber nachdenken, die Vorteile des Laufbandtrainings gezielt für Ihre Leistungsverbesserung einzusetzen. Denn nicht ohne Grund haben sehr viele Topläufer und Triathleten im Keller ein eigenes Laufband stehen.

Keep on Running!

Weiterlesen

Immer schneller, höher …

Immer schneller, höher, weiter… in das Übertraining hinein!

Das wichtigste was ein  Triathlon Trainer  zu tun hat ist die Abstimmung von Belastung und Entlastung! Hier ein Text über Übertraining das ich für Tritime geschrieben habe! Viel vergnügen beim lesen:

Die größte Herausforderung eines Coaches im Triathlontraining ist nicht – wie viele vermuten werden – die Zusammenstellung eines Trainingsplans, sondern vielmehr die Planung und Ausrichtung der einzelnen Trainingseinheiten an das Leistungsniveau und die beruflichen, privaten und zeitlichen Rahmenbedingungen eines jeden einzelnen Athleten. Vieles hängt auch davon ab, ob der Sportler sich die Zeit nimmt, über einen Zeitraum von mehreren jahren seine Form langsam aufzubauen.

Motivation und Ehrgeitz sind im diesen Zusammenhang Fluch und Segen zugleich. denn sie sind einerseits die Basis für die „Fleißarbeit“ Training, anderseits der mögliche Beginn der Spirale Übertraining.

Übertraining bedeutet zu hohe Umfänge und/oder Intensitäten bei gleichzeitig vernachlässigte Regeneration. Kommt der (vor) belastete Körper nicht mehr zur Ruhe und kann sich vom training nicht mehr erholen, lässt der gewünschte Effekt nach und Leistungseinbrüche sind die Folge.

Weiterlesen kannst du den Artikel im PDF Format wenn Du den Link unten folgst!

DOWNLOAD PDF

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 4.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 4.)

In der Ruhe liegt die Kraft, Trainingsplan: Dezember

Noch können Sie Ihr Training relativ gelassen und ohne einen detaillierten Plan angehen. Wichtig ist allerdings, ein Trainingstagebuch zu führen, um am Ende zu kontrollieren, ob Sie auch alle geplanten Umfänge absolviert haben.

Nachdem Sie in den vergangenen Wochen nach der Saisonpause gut regeneriert und mit neuer Motivation ganz langsam wieder ins Training eingestiegen sind, können Sie bis zum Jahreswechsel Ihre Umfänge auf fünf Trainingsstunden pro Woche erhöhen, sodass Sie sogar eine erste Entlastungswoche von drei Stunden einplanen können.

Laufen
zwei- bis dreimal wöchentlich: 45–60 Minuten locker nach Tagesform.

Krafttraining (Teil 2)
einmal wöchentlich: Wärmen Sie sich 10–15 Minuten auf dem Laufband, Ergometer oder Rudergerät auf. Führen Sie die danach die Krafttrainingsübungen dreimal mit jeweils zehn Wiederholungen bei 70 Prozent des Maximalgewichts aus. Halten Sie zwischen den Sätzen und Übungen eine Pause von mindestens 90 Sekunden ein.

Schwimmen (Teil 3)
ein- bis zweimal wöchentlich: Legen Sie weiterhin den Schwerpunkt auf die Verbesserung Ihrer Schwimmtechnik.

Das Ausdauertraining selbst beginnt im Januar.

Teil 3 <-> Teil 5

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im. Tritime Magazin

Weiterlesen

erste Langdistanz (Teil 3.)

Fit für die erste Langdistanz (Teil 3.)

Übergangszeit (Okt-Nov)/ Vorbereitung: Schwimmtechnik 

Im Rahmen der Vorbereitung auf die erste Langdistanz sollte jeder Rookie hinsichtlich der Auftaktdisziplin folgende Frage ehrlich beantworten: Kann ich schwimmen oder kann ich nicht schwimmen?

Falls ich nicht schwimmen kann (mit Nichtschwimmen meine ich sehr, sehr schlecht kraulen oder gar nicht kraulen), wäre es sinnvoll, einen Triathlon auszusuchen, bei dem das Tragen eines Neoprenanzugs erlaubt ist. Wie verändert sich die Technik, wenn man mit einem Neoprenanzug schwimmt? Eigentlich kaum, denn ein schlechter Schwimmer hat meist zwei Schwachstellen: die Wasserlage und den Armzug. Die Wasserlage minimiert den Wasserwiderstand. Je flacher wir also im Wasser liegen, desto weniger Wasserwiderstand haben wir. Der Armzug wiederum ist für den Antrieb wichtig. Der Vorteil eines gut ausgewählten Neoprenanzugs ist, dass er die individuelle Wasserlage automatisch korrigiert. Die Beine hängen nicht mehr so tief im Wasser, sondern schweben knapp unter der Wasseroberfläche, selbst wenn unser Beinschlag schwach ist.

 Schwimmen ist Atmen im Wasser

Für viele Sportler ist es eine echte Herausforderung, im Zustand der Schwerelosigkeit Beine, Arme, Kopf und Rumpf unabhängig voneinander zu bewegen und auch noch so weit zu koordinieren, dass man vorankommt. Ein kluger Kopf hat einmal gesagt: Schwimmen ist Atmen im Wasser. Deshalb stellt sich die Frage, ob Sie mit möglichst wenig Trainingsaufwand die Auftaktdisziplin gut überstehen oder wirklich schwimmen lernen möchten? Die richtige Kraultechnik erlernen Sie nicht von alleine. Ich empfehle Ihnen, einem Schwimmverein beizutreten, Privatstunden zu nehmen und/oder eines der mittlerweile zahlreichen Schwimmseminare zu besuchen, denn nur der qualifizierte Beobachter am Beckenrand ist in der Lage, Ihnen die richtigen Tipps zu geben.

Wenn Sie Ihre Schwimmleistung gar nicht einschätzen können, kraulen Sie 100 Meter, so schnell Sie können, und stoppen dabei Ihre Zeit. Benötigen Sie mehr als zweieinhalb bis drei Minuten, so ist Hilfe dringend erforderlich. Sollten die nachfolgenden Merkmale einer guten Schwimmtechnik für Sie „böhmische Dörfer“ bedeuten, so ist dies ein weiteres Indiz, professionelle Schwimmhilfe „einzukaufen“.

Merkmale einer guten Schwimmtechnik:

Phase 1: Eintauchpunkt im Wasser
Tauchen Sie die Hand schulterbreit ins Wasser und stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihre Hand in einen Briefkastenschlitz stecken)

Phase 2: Die Hand streckt sich im Wasser aus
Mit der ausgestreckten Hand wird der Ellbogen nach oben gedreht (der Zug beginnt außen)

Phase 3: Greifen
Der Unterarm beginnt das Wasser zu greifen, fasst nach unten in Richtung der Körpermittellinie. Der Ellbogen bleibt praktisch im Wasser stehen. Erst wenn die Hand auf gleicher Linie mit dem Ellbogen ist, „darf“ der Ellbogen sich auch nach hinten bewegen.

Phase 4: Druckphase
Jetzt wird die Bewegung forciert und die Hand drückt das Wasser so weit wie möglich nach hinten (als Kontrolle kann man ab und zu den Oberschenkel mit den Daumen berühren. Das ist nur möglich, wenn wir weit genug nach hinten drücken.)

Phase 5: Erholungsphase
Der Arm kommt mit dem Ellbogen als Erstes aus dem Wasser, so als hätte jemand eine Schnur daran befestigt. Wie bei einer Marionette wird der Ellbogen in etwa auf Kopfhöhe gezogen, während die Hand ganz entspannt nach unten hängt. Dann wird der imaginäre Faden gekappt und die Hand sinkt ganz entspannt von selbst in den imaginären Postschlitz, der sich in etwa auf Schulterbreite im Abstand zwischen Kopf und einer vollständig ausgestreckten Hand befindet. Während der Erholungsphase heben wir auch bewusst die ganze Schulter auf der gleichen Seite aus dem Wasser. Wenn wir dabei mit dem Oberkörper leicht rotieren, erleichtert es die Bewegung sehr und minimiert gleichzeitig den Wasserwiderstand.

Atmung
Wann aber atmen wir? Grundsätzlich dann, wenn der Ellbogen aus dem Wasser kommt. Anfänger finden es angenehmer, bei der Atmung den Kopf ganz leicht nach hinten zu drehen. So gelangt kein Wasser in den Mund. Richtig ist es allerdings, den Kopf nur zu Seite zu drehen. Der Blick folgt in etwa dem Ellbogen. Wenn er die höchste Position erreicht hat, wird der Kopf ins Wasser zurückgedreht und das Ausatmen beginnt. Ausatmen sollte man ganz bewusst, um die Lungen möglichst vollständig zu leeren. Das Einatmen folgt dann ganz automatisch und sehr schnell. Empfehlenswert ist es, die Atmung auf beiden Seiten zu erlernen, am besten bei jedem dritten Armzug, immer abwechselnd rechts und links. Bei sehr schnellen Einheiten oder im Wettkampf ist es üblich, ausschließlich einseitig und von den Wellen abgewandt zu atmen. Damit ist stets für ein ausreichendes Quantum Luft gesorgt.

Teil 2. <-  -> Teil 4.

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Training, Triathlon Coach
Erschienen im: Tritime Magazin

Weiterführende Link (Koyawa online Kraulkurs und Theorie)

Weiterlesen