Wie trainiere ich am besten meine Fettverbrennung?
Eines ist klar: In einem Langdistanz-Triathlon reichen unsere Kohlenhydratspeicher nicht über die komplette Distanz. Darum ist es auch von größter Bedeutung, dass wir während des gesamten Wettkampfs über viel essen und dass unsere natürliche Fettverbrennung möglichst optimal funktioniert. Einer der weltweit renommiertesten Sportmediziner, der Südafrikaner Tim Noakes, untersuchte Mitte der 90er Jahre Triathleten beim Ironman in Neuseeland und stellte dabei fest, dass die Athleten, die am schnellsten waren, auch die meisten Kalorien während des Rennens zu sich genommen hatten.
Was wir nicht machen dürfen, ist die prozentuale Fettverbrennung mit der absoluten zu verwechseln. Je langsamer wir uns bewegen, desto höher ist die prozentuale Fettverbrennung, gleichzeitig aber ist die totale Fettverbrennung sehr gering, da wir kaum Energie verbrennen.
Je schneller wir unterwegs sind, desto mehr Energie verbrennen wir. Für jedes Gramm Fett, das wir verbrennen, benötigen wir eine bestimmte Anzahl von Mitochondrien (Mitochondrien werden auch als die „Kraftwerke“ der Zellen bezeichnet, weil in ihnen das energiereiche Molekül Adenosintriphosphat gebildet wird).
Wenn wir zügig unterwegs sind, etwa im Langdistanz-Tempo, benötigt der Körper neben Fett auch zusätzlich Kohlenhydrate. Wollen wir die Intensität einer solchen Einheit mehr als 2 Stunden lang aufrechterhalten, müssen wir Kohlenhydrate zu uns nehmen. Verglichen mit der langsamen Einheit sinkt zwar der prozentuale Anteil der Fettverbrennung am gesamten Kalorienumsatz zugunsten der Kohlenhydrate, aber total gesehen verbrennt der Körper eine weit größere Menge Fett als zuvor. Aus diesem Grund spricht man auch manchmal davon, dass die beste Fettverbrennung im „Feuer der Kohlenhydratflamme“ stattfindet. Festzuhalten ist damit, dass Sie bei dieser Art des Trainings viel mehr Fett verbrennen als bei langsameren Trainingsgeschwindigkeiten. Übertreiben sollten wir es dennoch nicht, wenn wir die Geschwindigkeit nämlich noch weiter erhöhen, greift der Körper nunmehr fast ausschließlich auf Kohlenhydrate zurück.
Dieses Phänomen ist demnach auch äußerst interessant für die Verpflegung im Wettkampf. Ein großer Teil der Triathleten hat während des Rennens Magenprobleme in der einen oder anderen Form, vor allem auf der Langdistanz. Genauso wie unsere Muskulatur müssen wir auch unseren Magen und den Verdauungstrakt auf die Belastung während des Wettkampfes vorbereiten. Wenn wir in der richtigen Intensität trainieren, sind wir gezwungen, während des Trainings auch etwas zu essen, um die Intensität gleich hoch zu halten. Damit trainieren wir gleichzeitig unseren Magen und bekommen wertvolle Erfahrungswerte, was wir bei hoher Intensität vertragen können und was nicht.